Ich möchte ab heute auch ein wenig über unsere Arbeit berichten. Vorallem auch, weil ihr vielleicht verfolgen möchtet, wie es mit Cäsar und Cleo weitergeht.
Diese beiden Wuffels kommen ja auch dank eurem tollen Geschenk aus Rumänien zu uns ins Tierheim und finden dann hoffentlich ganz schnell ein Zuhause.

Hier sind die beiden Schnuffels. Cäsar ist der Hellere der Beiden und Cleo ist die dunklere Hündin:





Diese Beiden werden also vorraussichtlich Anfang Oktober zu uns kommen.

Dann habe ich noch eine schöne Geschichte zu erzählen.

Wir veröffentlichen ja regelmäßig Tierschutzgeschichten in der Bürgerzeitung - eine kostenlose Zeitung in Lindau, die alle zwei Wochen erscheint.
Das hier war der letzte Artikel am 14. September:

Die Wirren eines Katzenlebens

Nicht nur für Menschen hält das Leben zuweilen Kurioses bereit. Auch Kater Fabian musste unlängst die möglichen Wirren eines Katzenlebens hautnah erfahren.
Ende März wurde in Weiler ein Kater aufgegriffen. Nach Auskunft seiner Finder war er herrenlos, hungrig und ein wenig heruntergekommen. Sie beobachteten das Tier einige Tage, fingen es dann ein und brachten es ins Tierheim. Dort wurde der zutrauliche Kater zunächst auf eine mögliche Kennzeichnung untersucht, doch es fanden sich weder Chip noch eine Tätowierung, also gab es keinen Hinweis auf seinen Besitzer. Der Kater wurde als Fundtier aufgenommen und auf den Namen Fabian getauft. Einen Monat später interessierten sich Besucher im Tierheim für ihn – prompt aus Weiler, dem Ort seines Auffindens. Es war Liebe auf den ersten Blick und Fabian verließ das Tierheim triumphierend. Doch kaum durfte er nach der Eingewöhnung im neuen Zuhause ins Freie, war er auch schon verschwunden. Denn Fabian wanderte sogleich zu seinen alten Besitzern, wo er freudig empfangen wurde. Sie hatten nicht mehr damit gerechnet, dass ihr Kater jemals wieder auftauchen würde. Die neuen Eigentümer, die ihn dort nach mehrtägiger Suche ausfindig machten, hatten das Nachsehen. Gegen Erstattung der im Tierheim entrichteten Schutzgebühr durch die Ursprungseigentümer entließen sie Fabian schweren Herzens in sein altes Zuhause.
Fazit: Mit einem Chip bzw. einer Tätowierung wäre das nicht passiert! Die Ursprungseigentümer hätten nicht wochenlang gebangt und getrauert. Die Finder hätten nicht tagelang mit sich gerungen, wie sie sich verhalten sollen. Die neuen Eigentümer hätten sich nicht erst in eine Fellnase verliebt, die sie am Ende doch nicht haben konnten. Und Fabian wäre der Tierheimaufenthalt erspart geblieben. Deshalb empfiehlt Sabine Müller, 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins Lindau e.V.: „Lassen Sie Ihr Haustier kennzeichnen und bei einem zentralen Haustierregister registrieren!“

Zu den Geschichten kommt auch immer ein Bild und da von Fabian offenbar keins mehr vorhanden war, wurde dieses hier genommen:



Dieser wunderschöne Katermann heißt Rossini und ist mit seinen 15 Jahren schon ein Senior.

Der Artikel erschien und im Tierheim klingelte das Telefon. Eine Dame ist dran, die erklärt, dass auf dem Foto das könne keinesfalls Fabian sein. Das sei vielmehr ihr Mecky, den sie schon seit Februar vermisse. Da er schon so alt sei, hatte sie angenommen, dass er sich zum Sterben zurück gezogen habe.
Die Dame kam dann am Montag zu uns ins Tierheim, ging ins Katzenzimmer, rief "Mecky" und Rossini kam sofort angespurtet. So hat nun - aufgrund dieses Artikels - unser Katzensenior sein Zuhause wieder

Da sieht man mal wieder, wie klein die "Welt" ist und das Leben noch immer die spannendsten Geschichten schreibt.

Ich freu mich für die beiden Katerchens, dass sie so wieder nach Hause gekommen sind, dabei hoffe ich,dass die verhinderten Neudosis von Fabian sich in eurem Tierheim ein anderes Fellchen ausgesucht haben.

Ach, und die beiden Hundis

Leute gibt es - da fällt einem nichts mehr ein.

Unser Tierheim hat ja eine Tierklappe und das schon seit etwa acht Jahren glaube ich. Letzte Woche wurde dann eine Mamamiez mit ihren drei "Kitten" dort hinein gesetzt.
Es war dann aber grad so, dass ein Tierheimmitarbeiter grad draußen war und die Leute noch gesehen und angesprochen hat.
Nun stellt euch das mal vor:

Die Leute kamen aus Frankfurt Main, weil sie gelesen hatten, dass wir eine Klappe haben und in Frankfurt anscheinend überall voll war. Jetzt fahren sie also die Strecke von Frankfurt nach Lindau.
Okay - aber das mit EINEM Kennel, in dem die Mama und ihre "Kitten" - die waren schon ein gutes halbes Jahr alt - übereinander gestapelt waren

Da fehlen mir echt fast die Worte! grrrrmpf

Die armen Mäuschens.
Die ganz Strecke alle zusammen eingesperrt in einem Kennel.
Haben diese Leute kein Mitgefühl?


Ich kram jetzt mal meinen Zweckoptimismus raus: Man muss aber froh sein, dass sie die katzen nicht einfach irgendwo ausgesetzt haben...

die Geschichte hat nun doch eine versöhnliche Wendung genommen.

Die Leute aus Frankfurt haben sich bei uns per Mail nochmal gemeldet und sich entschuldigt.
Sie waren ziemlich überrascht, dass sie jemanden am Tierheim angetroffen haben und so nicht anonym die Klappe nutzen konnten.

Sie sagten, dass sie die Strecke nicht gefahren wären, wenn sie ihre Katzen nicht lieben würden und überhaupt alles kam, weil Hausmeister und Hausverwaltung Stress machen.
Offenbar heißt es dort, dass durch die Katzen der Bewegungsmelder am Haus ständig an wäre und das durch die herumlaufenden Katzen verursacht würde. Dabei gehen die Kleinen noch gar nicht raus(Super….)

Es ist ein bisschen eine typische Geschichte. Mamakatze ist noch recht jung und die Kastration war zwar geplant, aber sie hatten nicht gedacht, dass sie so früh trächtig werden könnte. Die Miez ist eigentlich Wohnungskatze aber hat einen großen Drang nach draußen und nutzt jede noch so kleine Chance. So ist es wohl passiert.

Jedenfalls haben die Leute noch eine Beschreibung zu den Miezen geschrieben und so haben nun auch alle Namen. Sie haben erklärt, dass sie gern eine Patenschaft für ein Tier im TH übernehmen möchten.

Das fand ich dann doch wieder sehr schön und bin froh, dass die Leute sich gemeldet haben. Das wirkt dann alles nicht mehr so herzlos. So ganz leicht schien ihnen das alles nicht gefallen zu sein.

guckt mal:



Morgen